Im Jahr 2022 können europäische Technologie-Führungskräfte mit einer geringeren Volatilität als 2021 rechnen (keine hohe Messlatte!), aber einfach wird es trotzdem nicht. Die Auswirkungen des Brexits werden mit der Abschwächung der COVID-Pandemie deutlich werden und Regulierungsbehörden werden neue Vorschriften zum Schutz der Europäer bei der Arbeit im Homeoffice ausarbeiten. Hier sind einige der wichtigsten Prognosen von Forrester, die sich auf die Planung der europäischen Technologie-Führungskräfte für 2022 auswirken werden:

  • Politiker werden ihre Träume von einer souveränen europäischen Cloud aufgeben müssen, doch die Transparenz- und Datennutzungsstandards von GAIA-X werden weltweit als Vorbild gelten. Die in den USA ansässigen Cloud-Hyperscaler erfüllen die Anforderungen der europäischen Kunden durch eine klare Beschreibung ihrer bestehenden Kapazitäten, Partnerschaften mit lokalen Unternehmen und einige neue Funktionen. Somit standen die Chancen für GAIA-X nie besonders gut, Europas souveräne Cloud zu werden. GAIA-X hat jedoch die Cloud-Anbieter dazu gebracht, den Schutz der Kundendaten deutlicher zu machen, was der gesamten Branche zugutekommt. GAIA-X hat außerdem Standards für Transparenz und Datennutzung bewirkt. Initiativen wie die International Data Spaces Association (IDSA), die Mechanismen zur Regelung der gemeinsamen Nutzung (oder des Verkaufs) von Daten entwickelt, wurden dadurch in den Vordergrund gerückt.
  • 60 % der Unternehmen (in Europa und weltweit) werden nach der Pandemie nicht weniger, sondern mehr technische Rückstau haben. Bei der Mehrheit der europäischen Unternehmen hat der digitale Wandel zwischen 2020 und 2021 dazu geführt, dass sie einer schnellen Einführung den Vorrang vor Instandhaltungsfähigkeit gegeben haben. Das wird den technischen Rückstau im Jahr 2022 in die Höhe treiben und somit ihre Fähigkeit zur Modernisierung ihrer IT-Organisationen gefährden. Bei einem von Forrester befragten Unternehmen führte ein Mangel an gemeinsamer Verantwortlichkeit von Geschäfts- und IT-Abteilung sowie einem externen IT-Partner zu einem zusammengewürfelten Angebot von isolierten Serviceleistungen, das die Unternehmenskunden frustriert zurückließ.
  • Der Mangel an Chips wird das Wachstum des gesamten IoT-Marktes um 10-15 % beeinträchtigen. Anfang 2021 begann sich weltweit ein akuter Mangel an Halbleitern bemerkbar zu machen. Dieses Problem wird bis Mitte 2023 bestehen bleiben. Produkte für Unternehmen und Verbraucher werden über das gesamte Jahr 2022 von der mangelnden Verfügbarkeit und Preiserhöhungen betroffen sein. Dieser Druck wird speziell bei IoT-Geräten zu spüren sein, da sie in der Regel ausgereiftere Sensor-, Mikrocontroller- und Kommunikationstechnologien verwenden. Hier wird es zu größeren Problemen hinsichtlich der Verfügbarkeit als bei erweiterten Chips wie CPU- und GPU-Chips kommen. Wir sagen voraus, dass der Mangel an IoT-Chips das IoT-Wachstum im Jahr 2022 für viele Unternehmen um 10 bis 15 % verringern wird. In der Folge werden IoT-basierte Smart-Products oder „intelligente” Produkte wie Haushaltsgeräte, Autos und Unterhaltungselektronik entweder überhaupt nicht oder nur verzögert verfügbar oder überteuert erhältlich sein werden. Dies wiederum wird die Nachfrage nach „weniger intelligenten“ Äquivalenten erhöhen.

In unserem kostenlosen Webinar am 25. November (auf Englisch) erfahren Sie noch mehr darüber, was wir im kommenden Jahr für Technologieführer sehen werden. Ich werde mit meinem Kollegen Paul McKay über weitere Prognosen sprechen, die 2022 wichtig sind, z. B. wie sehen Investitionen in die Automatisierung aus und was ist bei der Verwendung von Tattleware zu beachten?

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